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Die Auferstehung - Neville Goddard [Buch von 1966]

Übersetzt von Daniel Daddeh


„Nachdem aber Johannes gefangengenommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“

…Markus 1,14-15

 

Der Dienst Jesu begann, nachdem der von Johannes in Judäa endete. „Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann.“

…Lukas 3,23

 

Der Boden der Jahrhunderte war für das Evangelium Gottes gepflügt und geeggt worden. Und der Mensch begann, Gottes Plan der Erlösung zu erfahren.

 

Die Schreiber des Evangeliums Gottes sind anonym, und alles, was wir tatsächlich über sie wissen können, muss sich aus unserer eigenen Erfahrung der Schrift ableiten. Ihre Autorität lag nicht in der Schrift, wie ein tot geschriebener Code, sondern in deren eigener Erfahrung der Schrift. Ihr Evangelium war keine neue Religion, sondern die Erfüllung einer alten, so alt, wie der Glaube Abrahams. „Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt“ (Galater 3,8). Und Abraham glaubte an Gott und lebte im Einklang mit der

Vorausschau der Geschichte der Erlösung, welche Gott ihm versprach.

 

Die unbekannten Schreiber des Evangeliums heben die Erfüllung der Schrift durch das Leben von Jesus Christus hervor. Christus in uns erfüllt die Schrift. „Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist?“ (2.Korinther 13,5). „Ich bin mit Christus

gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir“ (Galater, 2,20). „Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln“ (Römer 6,4).

 

Diese Wiederholung durch sein Verweilen in uns wurde durch Johann Scheffler ausgedrückt, ein Mystiker aus dem 17.Jahrhundert.

 

„Und wäre Christus tausendmal

in Bethlehem geboren,

und nicht in dir:

Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.“

 

„Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht…dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden“ (Lukas 24, 25-27, 44-45).

 

„Und sie lasen aus dem Buch des Gesetzes Gottes deutlich vor und erklärten den Sinn, so dass man das Gelesene verstand“ (Nehemia, 8,8).

 

Das alte Testament ist eine prophetische Blaupause des Lebens von Jesus Christus. Das Evangelium Gottes ist die Offenbarung der Zukunft, versprochen an Abraham. „Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen wollte“ (Johannes 8,56). Es geht um den auferstandenen Christus. Die Teilnahme am Leben des kommenden Zeitalters hängt vom Akt der Auferweckung der Toten durch Gott ab. Die Auferstehung Jesus Christus ist Gottes Sieg. „Damit auch wir in einem neuen Leben wandeln“, ist das Versprechen von Gottes Sieg für alle.

 

Vor dem Tag des Sieges jedoch, muss der Mensch im Schmelzofen des Elends geläutert werden. „Im Schmelzofen des Elends habe ich dich geprüft. Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen! Denn wie würde ich sonst gelästert! Und ich will meine

Ehre keinem anderen geben“ (Jesaja 48,10,11). Es braucht den Schmelzofen des Elends, damit wir dem Bild seines Sohnes, und somit dem Bild seines Vaters entsprechen können, denn der Vater und der Sohn sind eins.

 

„Und alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine früheren Bekannten kamen zu Hiob…und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte…Und der Herr segnete das spätere Leben Hiobs mehr als sein früheres“ (Hiob 42,11- 12). Die Geschichte von Hiob ist die Geschichte des Menschen, dem unschuldigen Opfer eines grausamen Experiments von Seiten Gottes. „Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild“ (Genesis 1,26). Und doch „bin ich überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll“ (Römer 8,18) und dass Herrlichkeit nichts Geringeres als die Enthüllung Gottes, dem Vater, in uns, durch uns ist.

 

Nichts kann den Platz des persönlichen Zeugnisses von Gottes Plan der Erlösung einnehmen. Der Plan des Mysteriums ist eingewurzelt in die Schöpfung. Das, was der Welt im alten Testament so prophetisch gesagt wird, wird in der eigenen Persönlichkeit eines Jeden verwirklicht. Mir wurde alles vorhergesagt, aber nichts konnte ich vorhersehen, doch ich erkannte, wer Jesus Christus tatsächlich ist, nachdem die Geschichte in mir wiederholt wurde.

 

Der Mensch, der die Schrift erfahren hat, kann sich nicht der Verantwortung entziehen, die Bedeutung an seine Mitmenschen weiterzugeben. Die unbekannten Schreiber des Evangeliums Gottes haben keine Situationen und Ereignisse der Vergangenheit als

Historiker beschrieben. Ihre Geschichte von Jesus Christus ist ihre eigene Erfahrung von Gottes Plan auf Erlösung als Menschen, die Erlösung am eigenen Leib erfahren haben. Sie bezogen sich auf ihre eigenen Erfahrungen. Sie sind Zeugen des ersten Ordens, die die Wahrheit des Wort Gottes bezeugen, nicht zögernd, das alte Testament in Bezug auf ihre eigenen, übernatürlichen Erfahrungen zu interpretieren.

 

Die Geschichte der Erlösung erfahren, kann ich mein Zeugnis ihrem hinzugeben und sagen, dass alles getan ist, so, wie sie es erzählt haben. Ihre Erfahrungen, so attestiert, konfrontieren den Menschen mit der Verantwortung, ihre Interpretation des alten Testaments zu akzeptieren oder abzulehnen. Ihr Zeugnis sollte gehört und beantwortet werden. Jeder muss die Schrift selbst erfahren, bevor er verstehen kann, wie wundervoll es ist. Sie geben keine Auskunft über die persönliche Erscheinung Jesu, denn wenn die Geschichte der Erlösung im Menschen rekonstruiert wird, wird er wissen, dass „Ich bin es“  (Lukas 22,70, Johannes 4,26, 8,18, 8,24, 8,28; 13,19, 18,5,6). „Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm“ (1.Korinther 6,17).

 

„Als er in der Gestalt Gottes war…entäußerte er sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,6-8) des Menschen. Er legte seine göttliche Form nieder und nahm die Form eines Knechtes an. Er hat sich nicht bloß als Knecht gekleidet, er wurde zu einem, vorbehaltlich aller menschlichen Schwächen und Limitierungen. Gott, der die Tür des Todes betrat, den menschlichen Schädel, Golgota, ist nun der Erlöser der Welt. Gott ist unsere Erlösung.

 

„Gott ist für uns ein Gott der Rettung, und GOTT, der Herr, hat Auswege aus dem Tod“ (Psalm 68,21). „Bis ich sterbe, kannst du nicht leben; wenn ich aber sterbe, werde ich wieder auferstehen und du mit mir“ [William Blakes Jerusalem, Kapitel 4: Tafel 96]. Das Weizenkorn legt das Mysterium des Lebens durch den Tod dar.

 

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht“ (Johannes 12,24). Dies ist das Geheimnis von Gottes Plan auf Erlösung. Gott erreicht sein Ziel durch Selbstlimitierung, durch Kontraktion, um sich dann auszudehnen. Gott selbst betritt die Tür des Todes, meinen Schädel, und legt sich mit mir in das Grab.

 

Und mit Entschuldigungen an William Blake,

„Was auch immer mir angetan wird, kann ich nicht wissen,

und wenn Du mich fragst, werde ich es schwören.

Ob es gut oder böse ist, keiner ist schuld:

Nur Gott kann den Stolz, nur Gott die Schande nehmen.“

 

„Weil ich überzeugt davon bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“ (Philipper 1,6). Wenn das Bild des ungezeugten Sohnes in mir geformt ist, wird Er, der so lange fest zusammengekauert in mir war, sich auswickeln, und Ich bin Er. „Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist“ (Johannes 3,13). Gott selbst ist freiwillig in sein Grab Golgota, meinen Schädel, herabgestiegen. „Weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus“ (Johannes 10,17,18). „Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, Herr der Heerscharen ist sein Name“ (Jesaja 54,5). Und, „Er wird seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein“ (Genesis 2,24). Denn, „Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm“ (1.Korinther 6,17). „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Markus 10,9). Der Mensch ist die Aussendung Gottes, und doch seine Frau, bis der Todesschlaf vorbei ist. „Herr, erhebe dich! Warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht für immer!“ (Psalm 44,23). Wenn er erwacht, „Ich bin Es.“ Gott legte sich in mir in den Schlaf nieder, und während er schlief, träumte er einen Traum; Er träumte, dass er Ich ist, und wenn er erwacht, bin Ich Er.

 

Aber woher weiß ich, dass Ich Er bin? Durch die Offenbarung seines Sohnes David, welcher mich im Geiste Vater nennt.

 

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich…Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,6-9). Vereinigung mit dem auferstandenen Christus ist der einzige Weg zum Vater. Denn, „Ich

und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Der Weg führt durch den Tod zum ewigen Leben. Des Menschen Suche nach Christus als Autorität, der er vertrauen kann, die er respektieren kann, der er sich unterwerfen kann, ist seine Sehnsucht nach dem Vater, der in ihm lebt, nach demselben Vater, den der Christus des Evangeliums zu sein behauptet hat.

 

Der Christus des Evangeliums ist der ewige Vater im Menschen. Diese Sehnsucht nach dem Vater ist der Schrei des Menschen, welcher im neuen Testament endet. „Ja, komm, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22,20). „Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist?“ (2.Korinther 13,5). Und „in ihm die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt?“ (Kolosser 2,9), nicht im übertragenen Sinne, sondern wahrhaftig in einem Körper. Dies ist „das Geheimnis, das verborgen war; seitdem es Weltzeiten und Geschlechter gibt, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kolosser 1,26,27).

 

Unvollkommenes Wissen von Jesus hat den Menschen blind gemacht für die wahre Natur des Vaters. Der Herr Jesus ist Gott der Vater, welcher Mensch wurde, damit der Mensch der Herr Jesus, der Vater, werden konnte. Historische Forschungen können nicht das Wissen darüber ernten, wer der Vater ist. „Es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist“ (1.Korinther 12,3). Des Menschen Ziel ist es, den Vater zu finden, aber Gott der Vater wird nur durch seinen Sohn bekannt gemacht. „Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will“ (Matthäus 11,27). Nur der Vater und der Sohn kennen einander. „Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist“ (Matthäus 23,9) und der Himmel „ist mitten unter euch“ (Lukas 17,21).

 

Und David sagte: „Ich will den Ratschluss des Herrn verkünden; er hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“ (Psalm 2,7). Davids göttliche Sohnschaft ist einzigartig, die einzige ihrer Art und ganz und gar übernatürlich. Er wurde „nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren“ (Johannes 1,13).

 

Der Mensch wird den Vater nur in einer Erfahrung in der ersten Person Singular, Gegenwartsform, finden, wenn David ihn im Geiste Vater nennt, das heißt, mein Herr. Jesus stellte ihnen eine Frage, „Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagten zu ihm: Davids. Er spricht zu ihnen: Wieso nennt ihn denn David im Geist Herr…Wenn also David ihn Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein?“ (Matthäus 22,41-45).

 

Im hebräischen Denken besteht die Geschichte aus all den Generationen der Menschen und ihren Erfahrungen, vereint in einer ganzen, und diese konzentrierte Zeit, in welcher all die Generationen vereint sind, und aus welcher sie hervorgehen, wird „Ewigkeit“ genannt.

 

Die Schrift sagt: „Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt – nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann“ (Kohelet 3,11).

 

Das hebräische Wort für „Ewigkeit“ meint auch „Bursche, Jüngling, junger Mann.“ Saul sah David und sagte er zu Abner „Abner, wessen Sohn ist dieser Bursche…So erfrage doch, wessen Sohn dieser junge Mann ist! Und Saul sprach zu ihm: Knabe, wessen Sohn bist du? David sprach: Ich bin ein Sohn deines Knechtes Isai (Jesse), des Bethlehemiten“ (Samuel  17,55-58). Wessen Sohn…? Beachten Sie, dass es in allen Passagen (1.Samuel 17:55,56,58; Matthäus 22:42) nicht um den Sohn, sondern um seinen Vater geht. Der Vater, bekannt gemacht durch David, ist der ewige, wahre Vater.

 

Durch uns, als Personen, wird Gott der Vater offenbart. David sagte „Ich bin der Sohn von Jesse.“ Jesse ist jede Form des Verbs zu sein. Davids Antwort war „Ich bin der Sohn von dem, dessen Name „ICH BIN“ ist. Ich bin der Sohn des Herrn.“

 

Einer der Namen für Gott ist jener Name, den er Moses gab. „So sollst du zu den Kindern Israels sagen: „Ich bin“, der hat mich zu euch gesandt“ (Exodus 3,14). Er ist das ewige „ICH BIN.“ Gottes erste Offenbarung seines Selbst ist die „als Gott, der Allmächtige“ (Exodus 6,3).

 

Seine zweite Selbstoffenbarung ist die als des „ewigen ICH BIN“ (Exodus 3,14). Seine letzte Offenbarung seines Selbst ist die „des Vaters“ (Johannes 17). Nur der Sohn kann Gott als den Vater offenbaren. „Niemand (d.h. kein menschliches Auge) hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt“ (Johannes 1,18). Es ist Gott selbst, das ewige ICH BIN, und sein eingeborener Sohn, der ewige Bursche David, der den Geist des Menschen betreten hat. Am Ende dieser Reise wird der Mensch David, durch das Feuer des Elends in diesem Zeitalter des ewigen Todes, finden, und rufen

„Ich habe meinen Knecht David gefunden…Er wird zu mir rufen: Du bist mein Vater, mein Gott und der Fels meines Heils!“ (Psalm 89, 21,27).

 

Ich offenbare mich mir nicht direkt als Gott oder als Jesus Christus, sondern wie in der Schrift angedeutet, wenn David mich im Geiste Vater nennt. Und diese Weisheit von innen ist ohne Zweifel.

 

„Als es aber Gott wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, ging ich sogleich nicht mit Fleisch und Blut zurate“ (Galater 1,15,16). Der Mensch, in dem der Sohn Gottes erscheint, findet es schwierig, andere von der Realität der Offenbarung zu überzeugen, denn diese übernatürlichen Erfahrungen der Schrift finden in einem Handlungsbereich statt, der zu weit von unserer gemeinsamen Erfahrung entfernt ist. Das gesamte Drama gehört zu einer Welt, die weitaus realer und lebendiger ist als das, was der Intellekt bewohnt, damit die historische Vorstellungskraft es verstehen kann.

 

„Oh, könnte ich sagen, ihr würdet es sicher glauben!

Oh, könnte ich nur sagen, was ich gesehen habe!

Wie soll ich es euch sagen oder wie könnt ihr es empfangen,

Wie, bis er euch dorthin bringt, wo ich gewesen bin?"

…F. W. H. Myers

 

Dieser Eintritt in die Vater-Sohn Beziehung ist wahrlich durch die Gnade Gottes. „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab“ (Johannes 3,16). Es war der ewige Plan Gottes, sich dem Menschen hinzugeben. Und es ist der Sohn, ihn Vater nennend, der ihm die Gewissheit gibt, dass er tatsächlich der Vater ist.

 

Wenn David ihn im Geiste Vater nennt, verliert er seine ausgeprägte Individualität nicht, er hört nicht auf das Selbst zu sein, das er zuvor war, aber das Selbst beinhaltet jetzt ein weitaus größeres Selbst, welches kein anderes ist als Jesus Christus, welchen David im Geiste „Herr“ nannte. Der Mensch ist Erbe eines Versprechens und einer Gegenwart! „Und da Abraham auf diese Weise geduldig wartete, erlangte er die Verheißung“ (Hebräer 6,15).  Gnade ist der abschließende Ausdruck von Gottes Liebe in Aktion, welchen der Mensch erfahren wird, wenn der Sohn in ihm offenbart ist, und welcher im Gegenzug den Menschen als den Vater offenbart.

 

Die Autorität, welche die Geschichte von Jesus Christus unterstreicht, ist ein doppelter Zeuge; das innere Zeugnis des Vaters, und das äußere Zeugnis der Schrift. Gott selbst kam, und kommt, in Gestalt des inkarnierten Jesus in uns, in die menschliche Geschichte. Das wird bestätigt werden durch die „Zeichen“, welche, wie in der Schrift vorhergesagt, durch den Menschen erfahren werden.

 

„Der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen! Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und

wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe“ (Johannes 14,10-12). „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater“ (Johannes 16,28). „Ich und mein Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Die Vision Gottes ist jenen versprochen, die die Offenbarung des Vaters im Leben des inkarnierten Jesus in ihnen hatten, wenn der einzig gezeugte Sohn David sie Vater nennt. Nur wenn die „Zeichen“ zu unserer Erfahrung werden, ist der Wille Gottes – und somit der Wille der Schrift – in uns erfüllt. „Auch dies muss noch an mir erfüllt werden, was geschrieben steht…denn was von mir geschrieben steht, das geht in Erfüllung!“ (Lukas 22,37).

 

Gott gab sich uns allen hin, jedem von uns. Und es ist sein einzig gezeugter Sohn David, welcher uns, im Geiste, Vater nennt, welcher uns die Gewissheit gibt, dass es wirklich so ist. „Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei“ (Johannes 8,36). „Sobald nun David nach der Erlegung des Philisters zurückkehrte…und der Kopf des Philisters war in seiner Hand. Und Saul sprach zu ihm: Knabe, wessen Sohn bist du?“ (1.Samuel 17,57,58), denn er kannte Davids Vater nicht, dem er versprochen hatte (1.Samuel 17,25) Israel zu befreien. Der König hatte versprochen, den Vater des Menschen zu befreien, der die Feinde Israels zerstört hatte.

 

Wir dürfen den sehr persönlichen und übernatürlichen Charakter von Gottes Plan auf Erlösung nicht ignorieren. Die Erfüllung des Plans geschieht im Menschen; sie wird eingeführt durch das Ereignis, welches „seine Auferstehung von den Toten“ [Apostelgeschichte 26,23; Römer 1,4 etc.] genannt wird. „Der uns wiedergeboren hat…durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“ (1.Petrus 1,3). Es ist Christus in Ihnen – Ihr ICH BIN – der auferstanden ist. Die Auferstehung kennzeichnet den Beginn der Befreiung von Jesus Christus, dem Vater, vom Körper der Sünden und des Todes, und seine Rückkehr zu seinem göttlichen Körper der Liebe, die menschliche Form, göttlich.

 

Das war des Herrn Wille von Beginn an „den er, entsprechend dem [Ratschluss], nach seinem Wohlgefallen gefasst hat in ihm [Christus], zur Ausführung in der Fülle der Zeiten“ (Epheser 1,9,10). „Der HERR der Heerscharen hat geschworen und gesagt: Fürwahr, es soll geschehen, wie ich es mir vorgenommen habe, und es soll zustande kommen, wie ich es beschlossen habe“ (Jesaja 14,24).

 

Leben und Handeln Sie in der Gewissheit, dass Gott seinen Plan zur Erfüllung gebracht hat, und es weiterhin tut. Gott selbst kam, und kommt, in Person von Jesus Christus in  Ihnen, in mir, in allen, in die menschliche Geschichte. Gott erwachte in den anonymen

Schreibern der Evangelien, und erwacht weiterhin im einzelnen Menschen. Glauben Sie ihrem Zeugnis; ersuchen Sie keine neuen Wege des Zugangs zu einem bereits erreichten Ziel.

 

Möglicherweise wird die beste Beschreibung der unbekannten Schreiber des Evangelium Gottes in den folgenden Worten gegeben: „Was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen haben, was wir angeschaut und was unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens…was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch“ (1.Johannes 1,1- 3). Der Glaube ist erst vollständig, wenn er zur Erfahrung geworden ist. Es ist essenziell, dass jene, dessen Augen gesehen haben, und dessen Hände betastet haben vom Wort des Lebens, gesendet werden und sich bewusst darüber sind, dass sie gesandt sind, um es der Welt zu verkünden.

 

Es ist der auferstandene Christus, der zweifach geborene Mensch, der sagt: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir…so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“ (Matthäus 11,29). Er bietet sein Wissen über die Schrift an, auf der Grundlage seiner eigenen Erfahrung, denn das der anderen ist auf der Grundlage von Spekulation. Akzeptieren Sie sein Angebot. Und es wird Sie davor bewahren, sich in den verworrenen Spekulationen zu verirren, die als religiöse Wahrheit gelten. Und Ihnen den einzigen Weg zum Vater zeigen.

 

Der Mensch, der gesandt ist, um das Evangelium Gottes zu predigen, wird zuerst berufen, und im Geiste in die göttliche Versammlung aufgenommen, wo die Götter richten. „Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Mächtigen richtet er“ (Psalm 82,1). Das hebräische Wort Elohim ist Plural, eine zusammengesetzte Einheit, Einer aus den anderen zusammengesetzt. In diesem Satz wird es als Gott und Götter übersetzt. Der Mensch, der berufen wird, wird vor die Elokim, den auferstandenen Christus gebracht. Er wird gebeten, die größte Sache in der Welt zu benennen; er antwortet in den Worten von Paulus, „Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe“ (1.Korinther 13,13). In dem Moment umarmt Gott ihn, und sie vereinen sich, um Eins zu werden. Denn „wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm“ (1.Korinther 6,17). „So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Matthäus 19,6). Menschen werden einer nach dem anderen berufen, um sich zu einem einzigen Menschen zu vereinen, welcher Gott ist. „An jenem Tag wird der Herr Ähren ausklopfen; dann, ihr Söhne Israels, liest man euch auf, einen nach dem andern“ (Jesaja 27,12).

 

Diese Vereinigung mit dem auferstandenen Christus ist die Taufe mit dem Heiligen Geist. Von dieser Taufe mit dem Heiligen Geist bis zu seiner Wiederauferstehung, fallen die „Tage des Messias“ [Babylonischer Talmud, Sanhedrin 98], eine Periode von dreißig Jahren. Während dieser Periode ist er so überwältigend verliebt in seine Mission als Gesandter und Prediger des Evangelium Gottes, ein Evangelium, das ihm einen solchen Zwang auferlegt hat, dass er nicht anders kann als zu fühlen, dass „wenn ich das Evangelium verkündige, so ist das kein Ruhm für mich; denn ich bin dazu verpflichtet, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigen würde!“ (1.Korinther 9,16).

 

Ein göttlicher Drang treibt ihn an, so, wie er Jeremia angetrieben hat, der sagte, „Da sagte ich mir: Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden! Doch da  brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten: ja, ich kann es nicht“ (Jeremia 20,9).

 

Das Ende dieser dreißigjährigen Periode kommt mit einer so dramatischen Plötzlichkeit, dass er keine Zeit hat, das Kommen zu beobachten. „Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann“ (Lukas 3,23). Jetzt entfaltet sich die Geschichte von Jesus Christus in ihm, in einer Reihe der persönlichsten, ersten Person Singular, Gegenwartsform Erfahrungen. Die gesamte Reihe von Ereignissen dauert dreieinhalb Jahre. Sie beginnt mit der Auferstehung und der Geburt von Oben.

 

„Die Toten hörten die Stimme des Kindes

und begannen aus dem Schlaf zu erwachen:

Alle Dinge hörten die Stimme des Kindes

und begannen zum Leben zu erwachen.“

…William Blake

 

Während er auf seinem Bett schläft und von der erretteten Gesellschaft einer Stadt träumt, „erfüllt mit Knaben und Mädchen, die auf ihren Straßen spielen“ (Sacharja 8,5), weckt ihn eine intensive Vibration, zentriert in seiner Schädelbasis. „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!“ (Epheser 5,14). Als er aufwacht, bemerkt er, dass er nicht in dem Raum ist, in welchem er einschlief, sondern in seinem eigenen Schädel (Golgota). Sein Schädel ist ein vollständig verschlossenes Grab. Er weiß nicht, wie er dahin gekommen ist, aber sein einziger Wunsch ist rauszukommen. Er drückt

gegen seine Schädelbasis, und etwas rollt weg, eine kleine Öffnung hinterlassend. Er drückt seinen Kopf durch die Öffnung und quetscht sich Centimeter für Centimeter raus, auf dieselbe Art und Weise, wie ein Kind, das durch den Mutterleib geboren wird. Er schaut auf seinen Körper, aus dem er gerade herauskam. Er ist blass im Gesicht, liegt auf seinem Rücken, und wirft seinen Kopf von Seite zu Seite, wie jemand, der sich von einer großen Tortur erholt.

 

„Ihr werdet trauern, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Wenn eine Frau gebiert, so hat sie Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, dass ein Mensch in die Welt geboren ist“ (Johannes 16,20,21).

 

„Denn dort wird das Kind in Freude geboren,

das in schrecklichem Elend gezeugt wurde;

So wie wir in Freude die Früchte ernten,

die wir mit bitteren Tränen gesät haben.“

…William Blake

 

„Ihr müsset von oben her geboren werden“ (Johannes 3,7). „Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen (Galater 4,26). Der Schädel, der sein Grab war, wurde zum Mutterleib, aus welchem er neugeboren ist. Die Vibration im Schädel, welche ihn aus dem Schlaf rüttelte, scheint nun von außen zu kommen, sie klingt wie ein starker Wind. Er bewegt seinen Kopf in die Richtung, aus der der Wind zu kommen scheint. Dorthin zurückschauend, wo sein Körper war, ist er überrascht zu sehen, dass er weg ist, und stattdessen drei Männer dort sitzen.

 

Diese Erfahrung, welche ihm begegnet, wird die Erfüllung des Versprechens sein, welches Abraham gemacht wurde. 

 

„Und der Herr erschien ihm…Und er erhob seine Augen und schaute, siehe, da standen drei Männer ihm gegenüber…Da sprachen sie zu ihm: Wo ist deine Frau Sarah? Er antwortete: Drinnen im Zelt. Da sprach er: Gewiss will ich um diese Zeit im künftigen Jahr

wieder zu dir kommen, und siehe, deine Frau Sarah soll einen Sohn haben!...Und Abraham gab seinem Sohn, der ihm geboren wurde, den Namen Isaak“ („er lacht“), (Genesis 18,1,2,9,10; 21,3).

 

Die drei Männer sind plötzlich erschienen, man hatte nicht gesehen, dass sie sich näherten. Abraham erkannte die Bedeutung dessen nicht sofort. Sie sind gewöhnliche Männer, die zufällig auf seinen Weg kamen. Auch sie sind gestört durch den Wind. Der

Jüngste von den Dreien ist am meisten gestört, und geht rüber, um die Quelle der Störung zu untersuchen. Seine Aufmerksamkeit wird erregt durch ein Baby, in Tücher eingewickelt, auf dem Boden liegend. Er nimmt das Baby auf den Arm, verkündend, dass es das Kind des auferstandenen Mannes ist, und legt es auf das Bett. Der Mann nimmt es dann auf den Arm und sagt: „Wie geht es meinem Liebling?“ Das Kind lächelt und die erste Handlung kommt zu einem Ende.

 

„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Feld…Und siehe, ein Engel des Herrn umleuchtete sie…Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll. Denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und das sei für euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt, in der Krippe liegend“ (Lukas 2,8-12). Gott ist geboren, denn Gott wird Erretter genannt (Jesaja 43,3, 45,15, Lukas 1,47).

 

Nach der Offenbarung durchsucht der Mensch die alten Schriften nach Hinweisen und Vorahnungen seiner übernatürlichen Erfahrung, und sie dort findend, weiß er, dass:

 

„Alles wurde mir vorhergesagt:

Nichts konnte ich vorhersehen:

Aber ich lernte, wie der Wind nach diesen Dingen klingen würde.“

…Edward Thomas (Autor des Buches "Die Unbekümmerten")

 

Die unvorhersehbare Natur des Windverlaufs illustriert die Spontaneität der göttlichen Geburt umso leichter, da das Wort, sowohl im Griechischen als auch im Hebräischen, sowohl für Wind als auch für Geist genutzt wird.

 

Der Plan des Herrn wird in der alten Schrift beschrieben, aber er kann nicht wirklich gekannt werden, bis er vom Individuum erfahren wurde. Gott hat gesprochen, und was er vorhergesagt hat steht dort für alle geschrieben, damit sie es verstehen können. Aber seine Prophezeiung erscheint im Ausblick in einem völlig anderen Licht als das jene, in welchem sie im Rückblick gesehen wird.

 

Im Licht seiner eigenen Erfahrung des christlichen Mysteriums wird jeder wissen, dass Jesus Christus der Vater ist.

 

„In diesen letzten Tagen hat er zu uns geredet durch den Sohn“ (Hebräer 1,2). Fünf Monate nachdem der Mensch wiederauferstanden ist und von oben her geboren wurde, startet eine Vibration in seinem Kopf, die der ersten ähnlich ist, mit welcher die erste Handlung begann. Diesmal ist sie mittig auf seinem Kopf zentriert. Die Intensität steigt, bis  es explodiert. Nach der Explosion findet er sich in einem bescheiden eingerichteten Zimmer sitzend wieder. An die Seite einer offenen Tür gelehnt, und auf eine pastorale Szene hinausblickend, ist sein Sohn David von biblischem Ruhm. Er ist ein Knabe im frühen Jugendalter. David spricht ihn als „Mein Vater“ an. Der auferstandene Mensch weiß, dass er Davids Vater ist, und David weiß, dass er sein Sohn ist. Zwei Männer schauen David lüstern an, und der Vater erinnert sie an den Sieg des Sohnes über den Riesenphilister. Und

während er dort sitzt, und die überirdische Schönheit seines Sohnes betrachtet, kommt die zweite Handlung zu einem Ende. Gott der Vater gab sich selbst dem Menschen hin, damit der Mensch Gott der Vater werden konnte. „Ich will den Ratschluss des Herrn verkünden; er hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“ (Psalm 2,7).

 

Die dritte Handlung beginnt vier Monate nachdem die Vater-Sohn Beziehung offenbart wurde. Sie ist dramatisch, von Anfang bis Ende. Ein Blitz teilt den Körper des wiederauferstandenen Menschen von seiner Schädeldecke bis zur Basis seiner Wirbelsäule.

Jetzt wird ihm der neue und lebendige Weg durch den Vorhang, d.h. durch seinen Körper, geöffnet. Offenbarung ist immer persönlich, und die menschlichen Vertreter von Gottes Offenbarung werden nie auf die Ebene des Unpersönlichen gedrängt. „Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. An Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen. Da sprach ich: Siehe, ich komme – in der Buchrolle steht von mir geschrieben -, um deinen Willen, o Gott, zu tun!“ (Hebräer 10,5-7; Psalm 40:6-8).

 

Gottes Wille ist geschehen. Gott muss retten und Gott allein. An der Basis seiner Wirbelsäule sieht er eine Lache goldenen flüssigen Lichts und weiß, dass es er selbst ist. Er hat jetzt „Kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit zum Eingang in das Heiligtum, den er uns

eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch“ (Hebräer 10,19,20). Während er die Lache goldenen flüssigen Lichts betrachtet, das Blut Gottes, das lebende Wasser, vereint er sich damit, und weiß, dass es er selbst ist, sein göttlicher Schöpfer und Erlöser. Wie ein spiralförmiger Blitz steigt er jetzt seine Wirbelsäule hinauf, das himmlische Heiligtum seines Schädels gewaltsam betretend. Sein Kopf hallt nach wie ein Donner.

 

„Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden“ (Johannes 3,14). „Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich“ (Matthäus 11,12). Für jene Menschen ist das neue Zeitalter gekommen. Zwei Jahre und neun Monate später, die dreieinhalb Jahre des Dienstes von Jesus erfüllt, erreicht die vierte und finale Handlung des Dramas der Errettung ihren Höhepunkt. „Und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!“ (Lukas 3,22).

 

Der Kopf des Auferstandenen wird plötzlich lichtdurchlässig. Über ihm schwebend, steigt eine Taube, die ihre Augen liebevoll auf ihn gerichtet hat, auf seine ausgestreckte Hand herab, er zieht sie zu seinem Gesicht und die Taube erdrückt ihn mit Liebe, sein Gesicht,

seinen Kopf und seinen Hals küssend.

 

Eine Frau, Tochter der Stimme Gottes sagt zu ihm: „Er liebt dich“ und das Drama der Errettung in ihm kommt zu einem Ende. Er ist jetzt ein Sohn Gottes, ein Sohn der  Wiederauferstehung. Er „kann nicht mehr sterben; denn er ist ein Sohn Gottes, da er Sohn

der Auferstehung ist“ (Lukas 20,36). „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). „Ich bin die Wurzel und der Spross Davids“ (Offenbarung 22,16). Er ist der Vater der Menschheit und ihr Spross. Durch das Menschwerden, die Grenze der Kontraktion und der Trübung, zerbricht er die Hülle, und das Ausdehnen in die Durchsichtigkeit erfüllt seinen Willen. Er hat gefunden „den, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben“ (Johannes 1,45).

 

Die anonymen Schreiber des Evangelium Gottes sind zweifach geborene Menschen, Söhne Gottes, Söhne der Auferstehung, welche nicht mehr sterben können, dem Körper der Sünde und des Todes entkommen. Das Evangelium ist die Geschichte von Gottes Plan auf Errettung.

 

Es wird für alle Leser des Wort Gottes hilfreich sein, dieses Glaubensbekenntnis mit einem Zitat von William Blake abzuschließen.

 

„Man sollte verstehen, dass hier nicht die Personen Moses und Abraham gemeint sind,

sondern Zustände, die durch diese Namen benannt sind, dass die Personen Vertreter oder

Visionen dieser Zustände sind, wie sie dem sterblichen Menschen in der Reihe von

göttlichen Offenbarungen enthüllt wurden, wie sie in der Bibel geschrieben stehen: diese

verschiedenen Zustände habe ich in meiner Vorstellungskraft gesehen; aus der Ferne

erscheinen sie wie Ein Mann, aber wenn du dich ihnen näherst, erscheinen sie wie Scharen

von Nationen.“

 

In der Bibel gibt es keine säkulare Geschichte. Die Bibel ist die Geschichte der Errettung und sie ist gänzlich übernatürlich.

- Neville Goddard, Resurrection [Buch von 1966]


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