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Prayer - Die Kunst des Glaubens (Teil 7)

DAS HÖCHSTE GEBET

Übersetzt von Ugi Müller (zur Homepage).


Imagination ist der Beginn der Schöpfung.

 

Du stellst dir vor, was du begehrst, und dann glaubst du daran, dass es wahr ist.

Jeder Traum kann durch diejenigen realisiert werden, die genügend Selbstdisziplin haben, um davon überzeugt zu sein.

 

Die Menschen sind, was du aus ihnen machst; ein Mensch begegnet dir auf die Weise, wie du auf ihn schaust. Deshalb musst du ihn zuerst mit anderen Augen anschauen, bevor er sich objektiv verändern wird.

 

“Zwei Männer schauten aus dem Gefängnisgitter, der eine sah Dreck und der andere sah die Sterne“. Vor Jahrhunderten stellte Jesaja die Frage: “Wer ist so blind wie mein Knecht und so taub wie der Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie mein Vertrauter und so taub wie der Knecht des Herrn?“.

 

Der vollendete Mensch urteilt nicht über Erscheinungen und Äußerlichkeiten, sondern er urteilt rechtschaffen. Er sieht andere genau so, wie er sie zu sehen wünscht; und er hört nur, was er zu hören begehrt. Er sieht nur das Gute in anderen. In ihm gibt es keine Verdammung, denn er transformiert die Welt mit seinem Sehen und Hören.

 

“Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, zerstreut schon mit seinem bloßen Auge alles Böse“. Mitleid mit anderen Wesen – die Akzeptanz menschlicher Begrenzungen – ist nicht das Bewusstseins des Königs, denn er hat gelernt, ihre falschen Selbstbilder nicht mit ihrer wahren Natur zu verwechseln und diese zu trennen.

 

Für ihn ist Armut nichts anderes als der Schlummer des Reichtums. Er sieht keine Raupen, sondern bunte Schmetterlinge, die im Entstehen begriffen sind; kein Winter, sondern den schlafenden Sommer; nicht den Menschen in Not, sondern den schlafenden Jesus.

 

Jesus von Nazareth, der das Böse mit seinem bloßen Auge zerstreute, liegt schlummernd in der Imagination jedes Menschen. Und aus seiner eigenen Imagination muss der Mensch ihn erwecken, indem er innerlich bekräftigt “ICH BIN Jesus“. Dann – und auch nur dann wird er Jesus sehen, denn der Mensch kann nur dasjenige sehen, was in ihm erwacht ist. Der heilige Bauch ist also nichts Anderes als die Vorstellungskraft des Menschen.

 

Das heilige Kind ist dabei dasjenige Selbstbild, auf das Jesajas Definition der Vollkommenheit zutrifft. Beherzige die Worte von Augustinus “Zu spät habe ich dich geliebt, du Schönheit, und siehe, du warst im Innern, und ich war draußen und suchte dich dort“. Du musst dich also deinem eigenen Bewusstsein als einzige Realität zuwenden. Dort alleine wirst du dasjenige erwecken, was noch schläft. “Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, wenn er nicht in dir geboren wird, bleibt deine Seele verloren“.

 

Die Schöpfung ist abgeschlossen. Und du rufst deine Schöpfung ins Dasein, indem du die Realität des Zustands fühlst, den du erleben willst.

 

Ein Gemütszustand zieht seine Ebenbilder an, aber er erschafft nicht, was er anzieht. Genauso, wie der Schlaf durch das Gefühl von “Ich bin schläfrig“ ins Dasein gerufen wird, wird Jesus Christus durch das Gefühl “Ich bin Jesus Christus“ ins Dasein gerufen.

 

Der Mensch sieht immer nur sich selber. Und nichts kann dem Menschen zustoßen, das nicht aus seinem eigenen Wesen besteht. Menschen ragen aus der Masse heraus und verraten ihre enge Verwandtschaft mit deinen Gemütszuständen. Du kommst mit ihnen scheinbar zufällig in Kontakt, aber dann findest du heraus, dass sie Vertraute deiner Gemütszustände sind. Da sich deine Gemütszustände fortwährend externalisieren, könntest du anhand deiner Gemütszustände voraussagen, dass du, ohne zu suchen bald auf bestimmte Charaktere und Umstände treffen wirst. Aus diesem Grund rufe den Vollendeten ins Dasein, indem du im Gefühl von “Ich bin Christus“ lebst, denn Christus ist das einzige Selbstbild, durch das die unverhüllten Wirklichkeiten der Ewigkeit erblickt werden können.

 

Unser Verhalten ist beeinflusst durch unsere unterbewusste Annahme bezüglich unseres sozialen und intellektuellen Rangs, aber auch durch unsere Annahmen über den Rang desjenigen, mit dem wir gerade zu tun haben.

 

Lasst uns deshalb den höchsten Rang ersuchen und erwecken, und der Größte von allen ist derjenige, der den Menschen von seiner Sterblichkeit freimacht und ihn mit zügellosem, unsterblichem Ruhm kleidet.

 

Lasst uns vom Gefühl “Ich bin Christus“ ausgehen, und unser ganzes Verhalten wird sich subtil und unbewusst im Einklang mit dieser Annahme verändern.

 

Unsere unterbewussten Annahmen objektiveren sich fortlaufend, damit uns andere Menschen bewusst so sehen, wie wir uns unbewusst selbst sehen. Durch ihre Handlungen zeigen sie uns, was wir unbewusst über uns selbst angenommen haben.

 

Lasst uns deshalb vom Gefühl “ICH BIN Christus“ ausgehen, bis unsere bewusste Behauptung zu unserer unterbewussten Annahme wird, damit “wir alle mit unverhülltem Gesicht vor Gott stehen und seine Herrlichkeit widerspiegeln“.

 

Lasst Gott erwachen und seine Feinde zerstört werden. Es gibt kein höheres Gebet für den Menschen.


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Kostenfreies Hörbuch zum Gesetz der Annahme.

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