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Die Macht des Bewusstseins - Kapitel 19

Übersetzt von Ugi Müller (zur Homepage)


DIE WESENTLICHEN Punkte in der erfolgreichen Anwendung des Gesetzes der Annahme sind folgende: 

 

Zuallererst und vor allem anderen ein Begehren; Sehnen; ein intensiver, brennender Wunsch.

 

Du musst von ganzem Herzen anders sein wollen als du gerade bist. In einem intensiven, brennenden Verlangen [kombiniert mit der Absicht, dieses zu verwirklichen] liegt die Triebfeder des Handelns und der Anfang aller erfolgreichen Unterfangen. Denn in jeder großen Leidenschaft [die ihr Ziel erreicht] steckt ein konzentriertes [und beabsichtigtes] Verlangen. [Zuerst musst du begehren und es dann beabsichtigen zu schaffen.]

 

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir. [Psalm 42:1]

 

Selig, die hungern und dürsten nach der Rechtschaffenheit; denn sie werden satt werden. [Matthäus 5:6]

 

Hier wird die Seele interpretiert als die Gesamtsumme von allem, was du als wahr glaubst, fühlst und akzeptierst; in anderen Worten, deine momentane Bewusstseinsebene, Gott[,] ICH BIN [die Macht des Bewusstseins], die Quelle und Erfüllung aller Wünsche [psychologisch gesehen bin ich eine unendliche Serie von Bewusstseinsebenen, und was ich konkret bin, hängt davon ab, wo ich mich in dieser Serie befinde]. Dieses Zitat beschreibt also, wie deine momentane Bewusstseinsebene danach strebt, sich selbst zu transzendieren. 

 

Rechtschaffenheit ist hierbei das Bewusstsein davon, bereits dasjenige zu sein, was du sein willst. 

 

Zweitens, übe dich in körperlicher Reglosigkeit, einem Zustand des physischen Unvermögens, ähnlich der Beschreibung Keats in seiner “Ode an eine Nachtigall“:

 

Eine schläfrige Taubheit durchfährt meinen Sinn, als hätte ich vom Schierling getrunken. 

 

Die Rede ist von einem schlafähnlichen Zustand, bei dem du aber noch in der Lage bist, deine Aufmerksamkeit zu lenken. Du musst lernen, diesen Zustand willentlich zu induzieren, doch die Erfahrung hat gezeigt, dass es einfacher ist, dies nach einem üppigen Mahl oder morgens beim Aufwachen zu tun, wenn du noch abgeneigt davon bist aufzustehen. 

 

Dann bist du nämlich ganz natürlich dazu geneigt, diesen Zustand zu betreten. 

 

Der Wert der körperlichen Reglosigkeit zeigt sich in der Anhäufung mentaler Stärke, die absolute Stille mit sich bringt. Sie erhöht deine Konzentrationsfähigkeit. 

 

Sei still und wisse, Ich bin Gott. [Psalm 46:10]

 

Tatsächlich können die größeren Kräfte des Geistes selten aktiviert werden, wenn der Körper nicht beruhigt ist und die Tore der Sinne zur objektiven Welt nicht geschlossen sind. 

 

Drittens und zuletzt musst du in deiner Imagination erleben, was du in Wirklichkeit erleben würdest, wenn dein Ziel erreicht wäre. [Du musst es zuerst in der Imagination erreichen, denn die Imagination ist das einzige Tor zu der Realität, die du dir wünschst. Aber benutze deine Imagination meisterhaft und nicht als Betrachter, der an das Ende denkt, sondern als Teilnehmer, der vom Ende aus denkt.]

 

Stell dir vor, du besitzt eine Qualität oder etwas, was du dir wünschst, was bislang noch nicht dein war. 

 

Gib dich diesem Gefühl komplett hin, bis dein ganzes Wesen davon eingenommen ist. Doch von einem gewöhnlichen Tagtraum unterscheidet sich dieser Zustand auf folgende Weise: Es ist die Folge einer kontrollierten Vorstellungskraft und einer fest konzentrierten Aufmerksamkeit, wohingegen ein Tagtraum die Folge einer unkontrollierten Vorstellungskraft ist – normalerweise bloße Träumerei. 

 

In diesem kontrollierten Zustand braucht es nur ein Minimum an Aufwand, um die Erfüllung des Bewusstseins durch das Gefühl des erfüllten Wunsches aufrecht zu erhalten. Die körperliche und mentale Reglosigkeit des schläfrigen Zustands ist hierbei eine mächtige Hilfe für die willentliche Aufmerksamkeit, und ein Hauptfaktor für minimalen Aufwand. 

 

Die Anwendung dieser drei Punkte:

1. Begehren

2. Körperliche Reglosigkeit

3. Das Von-der-Annahme-Ausgehen des erfüllten Wunsches

 

ist der Weg zur Sühne und Einswerdung mit dem Ziel. [Beim ersten Punkt denken wir an das Ende, mit der Absicht, es zu verwirklichen. Und beim dritten Punkt denken wir vom Ende aus mit dem Gefühl der Errungenschaft. Das Geheimnis des Denkens vom Ende aus liegt in der Freude, es bereits zu sein. In dem Moment also, wo es dir Freude macht und du dir vorstellst, es bereits zu sein, beginnst du, vom Ende aus zu denken.]

 

Eines der häufigsten Missverständnisse ist, dass dieses Gesetz nur für diejenigen funktioniert, die ein frommes oder religiöses Ziel haben. Das aber ist ein Fehlschluss. 

 

Es funktioniert genauso unpersönlich wie das Gesetz der Elektrizität. 

 

Es kann genauso für geizige und selbstsüchtige Zwecke benutzt werden wie für Großmütige. Jedoch sollte dabei nie vergessen werden, dass unedle Gedanken und Handlungen unausweichlich in unglücklichen Konsequenzen resultieren.

- Neville Goddard, Power Of Awareness 1952


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