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Neville Goddard meets Bruce Di Marsico

Geschrieben von Kevin Kunert

 

Neville Goddard (Gesetz der Annahme) und Bruce Di Marsico (Der Mythos des Unglücklichseins) haben mehr Gemeinsamkeiten, als man vielleicht zunächst glauben mag. 

 

Während es Neville Goddard vor allem um die Imagination als Quelle jeglicher Manifestation ging, war Bruce Di Marsico mehr an dem Hauptmotiv des Unglücklichseins interessiert. 

 

Für Bruce Di Marsico war der Glaube an das Unglücklichsein die einzige Blockade, die ein Vertrauen in die Quelle unmöglich machte. Mithilfe der Option-Method konnte Bruce Di Marsico im Prozess der Selbsterkenntnis aufzeigen, dass Unglücklichsein immer das gleiche Motiv verfolgt und somit aus der gleichen Annahme resultiert. Es ist die Annahme, dass man sich von Natur aus (also von der Quelle aus) schaden könnte; die Quelle gegen die eigenen besten Interessen sein könnte. 

 

Der Unglückliche braucht Kontrolle. Zunächst über die Außenwelt, doch wenn er merkt, dass dies nicht funktioniert, dann sucht er die Kontrolle in der Innenwelt. Womöglich widmet er sich dem Credo; wie innen, so außen. 

 

Dabei übersieht er, dass der Zwang zur Kontrolle aus der Annahme resultiert, dass er sich selbst nicht vertrauen kann. Es ist die Angst vor sich selbst, die den Drang zur inneren Kontrolle gebärt. 

 

Neville Goddard ging es explizit um die Annahmen. Jede Annahme, selbst wenn sie falsch ist, wird mit Beständigkeit zur Tatsache. Sofern ein Mensch glaubt, dass er sich von Natur aus selbst schaden könnte, wird diese Annahme durch Beständigkeit zur Wahrheit. Der Mensch erntet die Beweise und so verstärkt sich der Glaube, dass er sich selbst nicht vertrauen kann. 

 

Doch was passiert, wenn sich diese Annahme verändert? Wenn wir diese Annahme kritisch hinterfragen? Wollen wir glauben, dass wir uns selbst schaden können? Ich spreche zwar nur für mich, jedoch glaube ich nicht, dass es nur einen einzigen Menschen auf dieser Welt gibt, der das wahrhaftig glauben will. 

 

Je mehr wir zur Annahme finden, dass wir von Natur aus perfekt auf eine kontinuierliche Steigerung unseres Glücks ausgerichtet sind, desto mehr werden wir zu unserem Denken, Fühlen und Tun stehen. Jeder jetzige Gedanke, jedes jetzige Gefühl und jede jetzige Handlung ist auf ganz natürliche Weise ins Sein gerufen worden. Wenn die Quelle impliziert, dass sie perfekt auf eine Steigerung des Glücks ausgerichtet ist, kann diese Implikation niemals verloren gehen; sie ist in jedem Gedanken, Gefühl und in jeder Handlung enthalten. 

 

Für Neville Goddard war das erhabenste Gefühl die Dankbarkeit. In seinem Werk Faith Is Your Fortune sagt Neville: 

 

» Thaddäus, der Zehnte, ist der Jünger der Danksagung, eine Eigenschaft, an der es dem undisziplinierten Menschen erbärmlich mangelt. Wenn diese Eigenschaft der Danksagung im Menschen erwacht ist, wandelt er mit den Worten "Danke, Vater", die ihm ständig auf den Lippen liegen. «

 

Für Bruce Di Marsico war Dankbarkeit eine Folgeerscheinung aus dem Wissen, dass man glücklich ist. Glücklich ist derjenige, der weiß, dass er von Natur aus immer glücklicher wird. Wir fühlen im Hier und Jetzt genau das, was wir glauben, in der Zukunft zu fühlen. 

 

Glücklichsein ist dabei ein ganzheitliches Ja zu sich selbst. Dankbarkeit ist die Folge aus dem Wissen, dass alles aus der Quelle kommt und dass die Quelle von sich aus nach immer mehr Glück strebt. 

 

Um in Neville Goddards Worten zu bleiben: Der undisziplinierte (unglückliche) Mensch ist undankbar für das, was er gerade fühlt, denkt oder tut. Er ist deshalb undankbar, weil er glaubt, dass ihm ein bestimmtes Gefühl, bestimmter Gedanke oder ein bestimmtes Verhalten schaden will. Die Annahme, dass man von Natur aus gegen seine besten Interessen handeln könnte, bringt Undankbarkeit. Der disziplinierte (glückliche) Mensch ist dankbar für das, was er gerade fühlt, denkt oder tut, denn wer weiß, dass er von Natur aus perfekt auf sein zukünftiges Glück ausgerichtet ist. 

 

Was ich über meine Gefühle, über mein Denken und Tun glaube, wird sich in meine Welt manifestieren. Anstatt also auf Biegen und Brechen die Gefühle, das Denken/Imaginieren oder Tun zu verändern, damit es den Glauben unterstützt, dass man zukünftig glücklicher wird, warum nicht direkt am Glauben ansetzen? 

 

Wenn Du wüsstest, dass das jetzige Gefühl impliziert, dass Du morgen glücklicher sein wirst und dies sich in Deiner Außenwelt immer mehr zeigen wird, wie würdest Du dieses Gefühl annehmen: dankbar oder undankbar? 

 

Es ist dieses Grundgefühl der Dankbarkeit, was den Glücklichen immerwährend begleitet.

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